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Emotionales Essen - was ist Binge eating?

Heimlich nehmen Betroffene große Mengen Nahrung zu sich. Dabei entsteht das Gefühl des Kontrollverlustes. So als könnte man nicht steuern wann und wie oft ein Fressanfall beginnt und wann man zu Essen wieder aufhört. Oft sind diese Personen unglücklich mit ihrem Gewicht, je nach Ausprägung dieser Essanfälle kann Übergewicht ein Thema sein.

Diese Form der Essstörung ist besonders schambesetzt. Angehörige bekommen selten etwas davon mit. Essanfälle passieren in der Regeln heimlich, oft im stehen in der Küche. Danach stellt sich sofort Schuld, Scham und oft auch Ekel vor sich selbst ein. Selbsthass und Wut kann ein großes Thema sein. Betroffene sind ratlos und haben oft schon viele Jahre versucht ihr Essverhalten und Gewicht positiv zu beeinflussen. Diese Essanfälle scheinen für viele Betroffene kein Muster zu haben, kommen unwillkürlich, wie fremdgesteuert. Wie viel hinter diesen Essanfällen steht und was die persönlichen Auslöser und Antreibers sind, kann mit einer Psychotherapie gut herausgearbeitet werden und kommt mit der Zeit zum Vorschein. Gerade weil diese Essanfälle oft emotionale Auslöser haben, die nicht wahrgenommen werden, da das Essen die Emotion so wunderbar überdecken kann wird diese Form der Essstörung oft auch "emotionales Essen" genannt. Manchmal wechseln sich Phasen ab bei denen sich Betroffene gut kontrollieren können, gefolgt von Phasen mit vermehrten "Fressanfällen" und dem Gefühl von völligem Kontrollverlust. Das Aussehen ist für Betroffene oft wichtig, sie fühlen sich in ihrem Körper nicht wohl, oft nehmen sie sich auch anders war als sie wirklich sind. Viele Betroffene kommen erst nach jahrelangem Leiden in psychotherapeutische Behandlung. oft ist diese Störung dann schon begleitet von einer Depression. Der Weg aus dieser Essstörung braucht ein bisschen Zeit, da diese Krankheit sich über lange Zeit, oft in Kindheit oder Jugend aus sehr vielschichtigen Faktoren entwickelt hat, verändert aber viele Aspekte im Leben zum positiven. Wenn sie sich betroffen fühlen können sie sich natürlich gerne unter info@kompass-psychotherapie weitere Informationen bei uns holen. Oder sich bei uns telefonisch melden unter 0650/9678532. Wir beraten Sie gerne in unserer Praxis für Psychotherapie in Graz Umgebung Seiersberg tiefer zu diesem und anderen Themen. Ihre Angelika Ruhdorfer Teil 2 Diagnosekriterien einer Binge Eating Störung



Im offiziellen Diagnose-Manual der "ICD 10" wird Binge eating wie folgt beschrieben:



Binge eating ist eine Störung mit regelmäßigen Essanfälle und hat folgende Merkmale

1. Es wird eine deutlich größere Nahrungsmenge in einem abgegrenzten Zeitraum gegessen, , die ganz klar größer ist als die Menge, die andere Menschen im selben Umfang unter den gleichen Umständen essen würden.

2. ein starkes Gefühl von Kontrollverlust begleitet diese "Fressanfälle". Es geht dabei um das Gefühl, dass man einfach nicht mehr aufhören kann zu essen und auch nicht mehr steuern kann, was und wieviel Essen man zu sich nimmt.

Mindestens 2 Tage pro Woche über 6 Monate treten diese Essanfälle auf.

Diese "Fressanfälle" sind mit mindestens drei dieser Merkmale verbunden

1. Das Essens-tempo ist stark erhöht,

2. Es wird bis zu einem unangenehmen Völlegefühl gegessen

3. Es werden sehr große Mengen gegessen, obwohl man nicht hungrig ist

4. Diese Anfälle passieren alleine, aus Verlegenheit.

5. Es entstehen Ekelgefühle gegenüber sich selbst, Deprimiertheit und/oder große Schuldgefühle nach einem Essanfall.

6. Es besteht hinsichtlich der Essanfälle ein starker Leidensdruck

· Die Essanfälle sind nicht mit der regelmäßigen Anwendung von restriktiven (gegensteuernden) Maßnahmen (z.B. das nehmen von Abführmitteln, Fasten oder exzessiver Sport) verbunden und treten nicht im Verlauf einer Anorexia nervosa (Magersucht) oder Bulimia nervosa (Bulemie) auf.

· Sehr häufig leiden die Betroffenen an Übergewicht (BMI = 25 – 30 kg/qm) oder Adipositas (BMI > 30 kg/qm).

Im ICD-10 wird die Binge Eating Störung unter den so genannten "Nicht Näher Bezeichneten Essstörungen" (NNB) oder in englisch "Eating Disorder not otherwise specified" (EDNOS) eingeordnet.

(c) Angelika Ruhdorfer

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